Wie bereits in den vergangen zwei Jahren reisten wir auch in diesem Jahr pünktlich zum dritten Advent gemeinsam mit Freunden in eine der Jugendherbergen des Verbundes Rheinland-Pfalz und Saarland.
In diesem Jahr war unser Ziel für das Adventswochenende die Kurpfalz Jugendherberge im Domstädtchen Speyer.
Ankunft in der Jugendherberge Speyer
Gegen 14.00 Uhr checkten wir in der Jugendherberge ein und bezogen unser großes Familienzimmer mit eigenem Bad. Selbstverständlich folgte als erstes das für eine Jugendherberge typische Betten beziehen. Manche Dinge ändern sich nie.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie komfortabel Jugendherbergen inzwischen sind. Meine Erinnerungen aus der Schulzeit, welche zugegeben schon ein ganz klein wenig her sind, sind da deutlich spartanischer was die Ausstattung und die sanitären Anlagen betrifft.
Beim Check In erhielten wir eine Mappe mit allen wichtigen Informationen für das Wochenende.
Programmstart am Freitagnachmittag
Das offizielle Programm des Adventswochenendes startete um 15.00 Uhr mit einem Begrüßungskaffee für die Eltern und der ersten Runde Glühpunsch für die Kinder. Dazu gab es leckeren Stollen und Lebkuchen.
Zeit für einen gemütlichen Plausch mit unseren Freunden, während die Kinder die Jugendherberge erkunden und sich die Spielecke einmal ganz genau ansehen.
Um 18.00 stand dann die Raubtierfütterung, sprich das Abendessen, auf dem Programm – dazu gab es ein Gläschen Sekt als Begrüßungstrunk.
Ich hatte ein paar Tage vor Anreise Bescheid gegeben, dass wir uns vegan ernähren und eigentlich nicht wirklich damit gerechnet, dass mehr als vegetarisch möglich ist. Weit gefehlt, beide Köche waren absolut zuvorkommend und haben uns gleich angesprochen und uns gesagt, welche Gerichte vegan sind – total engagiert.
Da es am ersten Abend erfahrungsgemäß Nudeln mit Tomatensoße oder Bolognese gibt, war es ohnehin kein Thema. Die Salate waren ausgesprochen lecker, es gab neben den üblichen Verdächtigen auch ausgefallene Sachen wie Grüne-Linsen-Salat mit Ananas und einen Couscous Salat.
Kinderpunsch und Feuerzangenbowle am Lagerfeuer
Im Anschluss an das Abendessen wurden vor der Jugendherberge auf dem Grillplatz zwei Feuerschalen gefüllt und angezündet, es gab frische Vanille Kipferl und Glühpunsch für die Kinder.
Die Kinder tobten über den Spielplatz und hatten auch schon bald Freundschaften geschlossen. Ein besonderes Highlight für die Erwachsenen war die von den Herbergseltern, der Familie Böhm, vor Ort zubereitete Feuerzangen Bowle. Ich glaube, ich habe das Prozedere vorher noch nie beobachten dürfen.
Mit Begeisterung und gezückter Kamera habe ich also das Abbrennen des Zuckerkegels beobachtet. Ich mag einfach offenes Feuer J . Mit Feuerzangen Bowle bewaffnet, saßen wir dann noch einige Zeit gemütlich an den Feuerschalen und ließen den Abend ausklingen. Gegen 22.00 Uhr sind wir dann alle erschöpft aber glücklich in die Stockbetten gefallen.
Der nächste Tag
Zum Glück beginnt das Frühstück in der Jugendherberge zu babyfreundlichen Zeiten, nämlich bereits um 07.30 Uhr. Die Auswahl ist riesig, es stehen 8 verschiedene Tee Sorten zur Auswahl – unter anderem Chai Tee und Super Fruits Tee mit Goji Beeren und Mango, letzterer war unser Favorit in den kommenden zwei Tagen. Auf den Tischen stand bereits der Kaffee bereit und wer den Morgen lieber mit einer frischen Kaffee Spezialität beginnt, der kann sich an der Bar einen Latte Macchiato für 1,90 Euro zubereiten lassen.
Es gab verschiedene Sorten Brot und Brötchen, sogar Laugengebäck (Brötchen und Brezeln) war mit von der Partie. Verschiedene Sorten Wurst & Käse, frisch geschnittenes Gemüse, schwarze und grüne Oliven, Nuss-Nougat-Creme, 6 verschiedene Sorten Marmelade, Apfelmus, Jogurt und verschiedene Eier Variationen rundeten das Angebot ab.
Wir freuten uns besonders über die große Auswahl an Marmeladen, die pflanzliche Margarine und dass viele frische Gemüse.
Pünktlich um zehn Uhr gab es dann für die Kinder kein Halten mehr, die Bastelwerkstatt war eröffnet. Der Nikolaus hatte angekündigt, jedem Kind, das ihm einen selbstgebastelten Stiefel hinstellt, ein paar Leckereien hinein zu legen.
Bastelwerkstatt und Weihnachtsbäckerei
Also ging es ran an Papier, Schere, Glitzerstifte und Co. Es wurden leere Tetra Pack Kartons beklebt, geschmückt und bemalt was das Zeug hielt.
Nach erfolgreichem Ende der Bastelaktion ging es gleich weiter zum nächsten Höhepunkt des Tages, die Weihnachtsbäckerei. Jedes Kind bekam eine Kochmütze, ein Blech und ein Stück Teig. Nun konnte nach Herzenslust geknetet, gerollt und ausgestochen werden. Zur Verzierung der Plätzchen gab es jede Menge kunterbunter Zuckerperlen.
An einem anderen Tisch konnten bereits gebackene Lebkuchen fröhlich mit Zuckerguss versehen und mit jeder Menge Süßigkeiten verziert werden.
Mittagzeit & Besuch des Speyerer Weihnachtsmarkt
Nach so viel Arbeit hatten wir uns alle das Mittagessen redlich verdient. Hier wartete eine weitere Überraschung auf uns. Der Koch sprach uns an und sagte, er habe für uns etwas veganes vorbereitet und wir sollten ihm einfach kurz Bescheid sagen, wenn wir essen möchten, es wäre dann in ca. 4 Minuten fertig.
Während sich die anderen den Sauberbraten mit Serviettenknödeln und Rotkraut schmecken ließen, gab es für uns eine riesen große Platte geg
rilltes Gemüse mit veganem Kartoffelbrei. Herrlich angerichtet und super gewürzt. Wir waren schlicht von den Socken, so gut hatten wir noch in keiner Jugendherberge zuvor gegessen.
Nach dem Essen zogen wir uns für eine kleine Mittagspause auf unser Zimmer zurück.
Gegen 15.00 Uhr ging es dann los in Richtung Stadt, der Weihnachtsmarkt und der Dom wollten besucht werden J. Die Speyerer Innenstadt ist zu Fuß in ca. 10-15 Minuten erreichbar, man kann gemütlich am Rhein entlanglaufen.
Zuerst besichtigten wir den imposanten Dom, wo gerade der Chor für einen Adventsauftritt probte.
Der Weihnachtsmarkt zieht sich vom Dom in Richtung Innenstadt, alle Hütten sind aus Holz und stimmungsvoll geschmückt. Unser Ziel war der Glühweinstand mit dem „singenden Elch“ auf dem Dach. Wir hatten von der Jugendherberge Gutscheine für Kinderpunsch und Glühwein erhalten, und obwohl das Wetter sehr mild und sonnig war, konnte ein warmes Getränk nicht schaden.
Mir gefällt die Innenstadt von Speyer immer wieder sehr gut, kleine enge Gassen, viele gut erhaltene alte Häuser und die Pfälzer Gemütlichkeit verzaubern besonders in der Weihnachtszeit.
Nachdem wir den Weihnachtsmarkt ausgiebig erkundet hatten machten wir uns auf den Weg zurück in die Jugendherberge um uns das Abendessen schmecken zu lassen.
Den letzten Programmpunkt des Tages, einen mittelalterlichen Spaziergang zum Speyerer Dom ließen wir aufgrund akuter Müdigkeit ausfallen J.
Die Kinder spielten noch eine Weile Gesellschaftsspiele während wir Eltern uns im Bistro in gemütlicher Runde zu einem Gläschen Sekt und netten Gesprächen zusammensetzten.
Ausklang am Sonntag
Am nächsten Morgen trafen wir uns zum Brunch wieder im Speisesaal, die Tische waren weihnachtlich gedeckt und die gestern gebackenen Plätzchen standen zum Verzehr bereit bereits auf den Tischen.
Die Kinder konnten sich Ihre gefüllten Stiefel an der Rezeption abholen und den Inhalt begutachten.
Gegen 11.00 Uhr ließen wir das gemeinsame Wochenende ausklingen und bereiteten uns auf die Abreise vor. Als die Betten abgezogen und die Zimmer gefegt waren, machten wir uns auf zum Check Out und verstauten das Gepäck in den Autos.
Alles in Allem ein wunderschönes erholsames Wochenende in einer schönen Jugendherberge mit tollen Herbergseltern und sehr netten und motivierten Mitarbeitern.
Was man noch alles in Speyer erleben kann
Schon vor der Abreise kam uns die Idee, im August noch einmal nach Speyer zu kommen. Traditionell findet am zweiten August Wochenende „Die Kaisertafel“ statt. Auf der Maximilianstraße mit Blick auf den Dom wird an diesem Wochenende eine 800m lange Tafel aufgebaut und in herrlicher Kulisse gemeinsam gegessen.
Mal sehen, ob wir es tatsächlich zu diesem Event wieder nach Speyer schaffen. Es gibt auf jeden Fall noch viel zu sehen. Denn direkt neben der Jugendherberge Speyer befindet sich das Technik Museum und das Erlebnisbad Bademaxx .
Bis bald, Eure Nadine
Hallo Nadine,
ein toller Bericht! Und du hast meine Vorstellung von einer Jugendherberge gerade komplett über den Haufen geworfen 😉 Da hatte ich etwas ganz anderes in Erinnerung …
Liebe Grüße, Lisa