Azoren – Unbekannte Inseln

05.12.2019

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​Azoren - Unbekannte Inseln

​Photo by Maria e Fernando Cabral auf Pixabay

Auf halbem Weg zwischen Amerika und Europa liegt eine Gruppe von Inseln. Diese Inseln sind vor Millionen von Jahren durch Vulkane aus dem Ozean gestiegen. Rau und unberührt blieben sie lange Zeit der Welt verborgen, bis sie zum Angelpunkt der Eroberung der neuen Welt wurde. Heute ist die Inselkette zwar Teil Europas, aber konnte ihre Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit bewahren. Die Azoren bleiben bisher noch im Verborgenen.

Überblick

Zugehörigkeit                         Portugal, EU

Währung                                 Euro

Sprache                                  Portugiesisch

​Beste Reisezeit                      Mai-September

​Photo by Marcel Gerson

Die Azoren sind grüne Inseln. Das oft zitierte Azorenhoch beschert den Inseln ein mildes Klima. Hier wachsen viele Pflanzen oder auch ganze Wälder, die in der ganzen Welt einmalig sind.

Die Inselkette besteht aus insgesamt 9 Inseln, welche sich leicht in drei Gruppen einteilen lassen. Die östlichste Gruppe bilden die größte Insel São Miguel und die beliebte Strandurlaubsinsel Santa Maria. In der Mitte finden sich fünf Inseln. Dazu zählen Terceira und Graciosa, welche zu großen Teilen bewirtschaftet werden. Erstere ist auch als die Party-Insel der Azoren bekannt.

​Außerdem sind da noch die Insel der Segler Faial mit ihrer pittoresken Altstadt, die Insel Pico mit dem höchsten Berg Portugals und São Jorge, wo abfallende Vulkanklippen tief ins Meer fallen. Im Westen wiederum sind die zwei letzten Inseln recht abgeschieden. Das waldreiche Flores (=Blumen) mit seinen beeindruckenden Wasserfällen und die kleinste traditionelle Insel - Corvo.


Azoren - Die Top 5 Erlebnisse ​

​1. Pico – Whalewatching und der höchste Berg Portugals

​Photo by ​Janeb13 pixabay

Die Azoren sind weltweit für ihre enorme Artenvielfalt an Walen bekannt. 24 Walarten können an den Küsten beobachtet werden. Also der ideale Ort, um auf Walbeobachtung zu gehen.
Viele Wale nutzen die Insel auf ihren jährlich Nord-Süd Wanderung als Zwischenstopp. Neben Buckelwalen, Pottwalen, Orcas und Delfinen, kann man sogar die Giganten wie Mink- und das größte Tier der Welt -den Blauwal beobachten. Der beste Zeitraum ist von April bis Mai.
Auf vielen Inseln werden Whale Watching Touren angeboten, aber Pico gilt als bester Ausgangspunkt. Außerdem kann man so auch die verbleibende Zeit nutzen, um die Aussicht auf den höchsten Punkt Portugals zu genießen – dem namens gebenden Vulkanberg Ponta do Pico. Apropos Portugiesen seien nicht kreativ in der Namensgebung.
Der 2351m hohe Vulkan lässt sich auch besteigen, wobei sich ein Guide hierfür sehr empfiehlt. Von oben hat man schließlich eine beeindruckende Sicht auf die umliegenden Inseln, jedenfalls wenn das Wetter mitspielt. 😉

2. ​Faial - Abenteurer und Mondlanschaften

​Photo by ​von Maria und Fernando auf Pixabay

Die Nachbarinsel von Pico bietet einen kaum vorstellbaren Gegenentwurf. Die Hauptstadt Horta empfängt jährlich unzählige Atlantiküberquerer in ihrem kleinen Yachthafen. Die Peter Sportsbar ist dabei für viele die erste Anlaufstelle. Sie dient den Seeleuten nicht nur als Poststelle, sondern vor allem als Treff- und Austauschpunkt.

Horta selbst zählt zu den schönsten Städten der Insel und auf einer kleinen Inselerkundung sollte man unbedingt die Halbinsel Capelinhos ansteuern. Hier thront ein Leuchtturm über eine Halbinsel, die es vor über einem halben Jahrhundert noch gar nicht gab. Als der Vulcão dos Capelinhos 1957/8 ausbrach, begrub die Asche nicht nur die nahegelegenen Dörfer, sondern erschuf auch gleich neues Land. Diese heute unwirklich scheinbare Mondlandschaft zeugt von der enormen Kraft, die letztlich die ganze Inselkette erst hat entstehen lassen. Im modernen Besucherzentrum Centro de Interpretação do Vulcão dos Capelinhos, lässt sich die gesamte Historie des Ausbruchs multimedial erleben.

Besucherzentrum: http://parquesnaturais.azores.gov.pt/pt/faial/oquevisitar/centros-ambientais/centro-de-interpretacao-do-vulcao-dos-capelinhos

​3. São Jorge – Wandern in der grünen Natur

​Photo by ​nmpcesar auf pixabay

Auch die lang gezogene Insel São Gorge bietet uns wieder eine ganz neue Facette. Im Norden der Insel, fallen die Berge abrupt ins Meer hinab, nur unterbrochen von kleinen Flachen Ebenen. Diese kleinen Halbinseln werden Fajãs genannt. Sie sind durch herab fließendes Magma entstanden, welche sich am Meer schließlich sammeln konnte.

Die Fajã da Caldeira da Monte Christo zählt dabei zu den spektakulärsten. Die Anreise gestaltet sich auch heute noch abenteuerlich. Die andere Seite ist nur per Tuk-tuk über einer kleinen Piste oder auf einer Wanderung erreichbar, aber wer dies auf sich nimmt, wird nicht nur mit großartigen Einblicken auf dem Weg, sondern auch am Ende mit einem spektakulären Ausblick belohnt. Der Weg startet in Serra do Topo, geht über die Caldeira do Santo Christo und endet in Fajã dos Cubres.

4.  São Miguel und Santa Maria – Krater und die schönsten Strände der Azoren

Wer nur wenige Tage die Azoren besucht oder auch einfach nicht viel von Insel zu Insel reisen möchte, dem lege ich São Miguel ans Herz. Diese Insel bietet quasi das Gesamtparket der Azoren ab. In der größten Stadt Ponta Delgada, kann man erst einmal die kulturelle Vielfalt der Insel genießen. Später lässt sich die Insel bei einer Wanderung richtig kennenlernen oder man steigt ins nächste Thermalbad ab. Das Highlight der Insel, wie auch das eines der beliebtesten Fotomotive der Azoren bilden die beiden Kraterseen von Sete Cidades.

Wer einen Ausflug zu einer anderen Insel und noch dazu, einen der schönsten Strände der Azoren sehen möchte, der sollte die Fähre nach Santa Maria nehmen. Dort befindet sich, idyllisch an einer grünen Bucht mit kristallklarem Wasser gelegen, der Strand Praia Formosa.

5. Flores - Die wilde Insel des Wassers

Photo by Hendrik Cornelissen on Unsplash

Die Blumeninsel liegt weit im Westen. Die Berge hier sind üppig grün und am besten lässt sich die Insel bei Wanderungen erkunden. Von Lajedo über Fajã Grande nach Ponta Delgado bekommt man einen guten Eindruck von der üppigen Vielfalt der Insel und kann so viele Highlights einfach auf dem Weg erkunden. Für die Strecke braucht man zwei Tage oder man wählt nur eine Etappe.

Die Insel gilt als einer ursprünglichsten und wildesten der ganzen Gruppe. Besonders die Wasserfälle Cascadas da Ribera Grande und von Poҫo da sind sehr sehenswert. Außerdem lohnt sich die einmalige Lage von Fajã Grande zwischen grünen Bergen und Meer für Erkundungen. Die fast 20 Meter hohe Felsformation Rocha dos Bordões, ragt fast vertikal in die Höhe und ist auch aus größerer Entfernung schon sichtbar. Auch hier lohnt sich ein Abstecher.

Wer noch mehr Abgeschiedenheit sucht, wird diese auf der kleinsten Insel der Azoren, Corvo finden. Hier leben nur 420 Menschen. Das Highlight ist hier definitiv der Vulkankrater der Insel. Allerdings suchen auch Ornithologen und Taucher hier ihr Glück.


​Unterkünfte Azoren

Photo by ​jacqueline macou auf Pixabay

Budget Variante
Mittelklasse
​Ferienhaus

​Essen und Trinken - Azoren

Die Azoren waren vor der portugiesischen Kolonialisierung nicht bewohnt. Durch die günstigen Klimabedingungen und der zentralen strategischen Lage im Atlantik, wurden schnell portugiesische Einwanderer angelockt. Die Küche ist, mit vielen Fischgerichten, Meeresfrüchten und deftigen Eintöpfen, also vor allem traditionell portugiesisch geprägt. Fast alles wird auf den Azoren selbst angebaut, unter anderem bestechen die Inseln durch eine breite Auswahl an Käsesorten. Zum Nachtisch wird fast immer die lokale Ananas gereicht!

Photo by Pineapple Supply Co. on Unsplash

1. Restaurant – A Tasca, Ponta Delgada (São Miguel)

Eines der beliebtesten Restaurants der Insel ist ein so ein typisches portugiesisches Restaurant. Reservierungen werden nicht angenommen, wer zuerst kommt, bekommt auch einen Platz.

R. do Aljube 16, 9500-018 Ponta Delgada, Portugal

2. Pastelaria Rosa, Lomba (Flores)

Auch auf den Azoren finden sich die typischen kleinen Bäckereien, die so mancher schon aus Portugal kennt. Angeboten werden Klassiker wie Pasteis de Nata oder Bolo de Berlim (Berliner mit Eigelbfüllung), jedoch ebenfalls lokale Spezialitäten wie Bolo Levedo.

Direkt bei der Landstraße ER1-2

3. Casa Âncora, São Roque do Pico (Pico)

Vegetarier und Veganer haben es nicht immer leicht in Portugal. In vielen Restaurants gibt es zwar eine vegetarische Alternative, aber vor allem auf dem Land, ist das Konzept des Vegetarismus noch nicht vollends angekommen. Anders ist dies im Âncora, in die moderne Küche gebratene Auberginen, Pasta Variationen oder auch lokale Spezialitäten anbietet.

Rua do Cais 29-B, 9940-355 São Roque do Pico, Portugal


​ Anreise I Abreise Azoren

Leider gibt es momentan keine reguläre Möglichkeit per Fähre die Azoren erreichen. Dies bleibt wohl vorerst Seglern und Reisenden auf Frachtern vorbehalten.

Als einer der wenigen Länder Europas sind ab Deutschland Direktflüge buchbar. Die kostengünstigere Möglichkeit sind allerdings meist Flüge mit Umstieg Lissabon. Ponta Delgada ist am einfachsten zu erreichen.

Transport vor Ort

Photo by Maria e Fernando Cabral auf Pixabay

Leider ist der öffentliche Verkehr auf den Inseln immer noch nicht sonderlich gut ausgebildet. Dadurch ergeben sich zwei Möglichkeiten: Ein Mietwagen oder die Buchung von Taxis.

Zweiteres hört sich erst einmal nach einer kostenintensiven und wenig attraktiven Möglichkeit an, aber nicht auf allen der Inseln sind Mietwägen so günstig, wie auf Terceira oder São Miguel. Je nach Insel und Aktivität sollte man sich genau überlegen, ob ein Mietwagen wirklich Sinn macht. Bei längeren Wanderungen, die keine Rundwanderungen sind, kann es wieder stressig werden zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen.

Zwischen den Inseln gibt es einen ausgeprägten Fährverkehr. Pläne ändern sich jedes Jahr, aber auf Website kann man weitere Informationen erhalten.

Fähren: https://www.atlanticoline.pt/en/

Flüge: https://www.azoresairlines.pt/en


​Marcel Gerson

Marcel Gerson - Fortstwissenschaftler und Reiseliebhaber, kann sich für viel in der Welt begeistern. Kerninteressen der letzten Jahre lagen immer wieder in Asien, aber auch in der eigenen Heimat - Europa.


​Der gebürtige Bremer hat sich beruflich auf Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung spezialisiert. Er nutzt dabei jede Gelegenheit andere von der vielfältigen Natur ihrer eigenen Welt zu begeistern. Frei nach dem Motto "Du schützt nur das, was du kennst"


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Tags

atlantic, Azoren, flores, pico, pontadelgado, Portugal, travel, wandern, whalewatching


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